Der VCD (Verkehrsclub Deutschland für Fußgänger, Radfahrer und alle anderen Verkehrsteilnehmer) hat zu einer e-mail Aktion gegen den Feldversuch von Giga-Linern (LKW mit einer Länge von 25,25 m und einem Gewicht von 60 Tonnen!!!) auf deutschen Straßen aufgerufen.

Ich habe gerade ebenfalls eine e-mail an Verkehrsminister Ramsauer gesandt. Vielleicht möchtest du das auch tun?

Wenn du vorab noch mehr Infos dazu möchtest:
http://www.vcd.org/keine-gigaliner.html
Auf der Seite findest du unter "Downloads" das Positionspapier des VCD zu den Giga-Linern.

Hier der Link zur Proteste-mail (ist noch aktuell, 6.8.13):
https://www.vcd.org/mitmachen-gigaliner.html

Und hier direkt daraus der Text der e-mail:

Sehr geehrter Herr Minister Ramsauer,

ich fordere Sie hiermit auf, den Feldversuch mit Gigalinern auf deutschen Straßen sofort zu beenden. Ich lehne den Einsatz dieser überdimensionierten Fahrzeuge grundsätzlich ab. Sie haben keinerlei verkehrspolitischen Nutzen. Stattdessen schaden und gefährden sie Mensch und Umwelt.

Der Transport mit Gigalinern auf der Straße ist ein falsches Signal: Statt dafür zu sorgen, dass mehr Güter auf der umweltfreundlichen und sicheren Schiene transportiert werden,

- verursachen die überdimensionierten Lkw nicht weniger, sondern mehr Straßenverkehr,

- erfordern einen unsinnigen Ausbau von Straßen, Parkplätzen, Kreisverkehren und Bahnübergängen und

- stellen eine Gefahr für alle anderen Verkehrsteilnehmer dar.

Neun Bundesländer und 77 Prozent der deutschen Bevölkerung sind der Ansicht, dass Gigaliner selbst versuchsweise nichts auf unseren Straßen verloren haben. Ich fordere Sie als Verkehrsminister dazu auf, die Weichen für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik zu stellen: Sorgen Sie dafür, dass Gigaliner weder in Deutschland noch in Europa eine generelle Zulassung bekommen.

Schluss mit den Tricks, Herr Ramsauer. Keine Gigaliner! Nirgends.

Vielen Dank!

Mit freundlichen Grüßen

Vorname Nachname

An der Aktion habe ich mich beteiligt und will jetzt auch noch ein paar Worte drüber machen:
Es ist wieder mal so eine Möglichkeit für die Fuhrunternehmer und ihre Marktpartner, um Kosten zu sparen.

Nicht gesehen wird auf die riesige Auswirkung im allgemeinen Straßenverkehr, wo dann eine völlig neue Gefahrensituation produziert wird...stellt Euch bitte einen wohlüberlegten Überholvorgang vor, der dann plötzlich verlängert wird, da das Hindernis soooo endlos erscheint. Im leichtesten Fall gibts einen gehörigen Schreck, schlimmstenfalls kann es SEHR viel Leid für alle Beteiligten bedeuten!

Dass diese Super-Laster von jederman als solche erkannt werden, kann ich mir nicht vorstellen, selbst wenn irgendwo ein Hinweis gegeben wird, kann er nicht von vorn, hinten und seitlich gesehen werden.

Spezielle Warnleuchten könnten evtl. sichtbar machen, jedoch würde der Verkehsfluß wohl doch behindert, da überholen erschwert und Rückstaus erzeugt würden.

Die engen Straßengegebenheiten (Kreisel, scharfe Kurven etc.) in vielen Gegenden lassen solche Fahrzeuge auch nicht gut im Verkehrsfluß mitschwimmen...und ein sonstwie teurer Umbau, den die Kommunen stemmen müßten, ginge auf Kosten der Wohnumfeldqualität, gleiches gilt, falls der Bund Gelder dafür locker machen würde.

In den großflächigen Gegenden wie in USA, Canada,Australien,russische Weiten u.ä. ist eine solche Transportweise evtl. rentabel, aber nicht hier in diesem engen Europa, wobei ich aber nicht weiß, wie weit in den Staaten außerhalb Deutschlands die Überlegungen gediehen sind.

Im Übrigen erinnere ich an die Bestrebungen, die Bahn im Frachtverkehr auszulasten, die weitere Verteilung der Güter erfolgt eh´ mit kleineren Fahrzeugen,also: Giga - NO

Die Fracht muss auf die Schiene. Ich bin auch gegen Gigaliner auf den Straßen.
Volker Keller

Aktueller Stand, hier die Kopie einer Senatspresseinfo:

Der Senator für Umwelt / Bau und Verkehr Lang-LKW – Bund gibt Bremer Autobahnen frei 14.02.2013

Nachdem das Bundesverkehrsministerium die Autobahnen auf Bremer Gebiet für Lang-LKW freigegeben hat, haben Bürgermeister Jens Böhrnsen und Umweltsenator Joachim Lohse folgende Maßnahmen angekündigt:

Um Wettbewerbsnachteile für Bremer Unternehmen zu vermeiden, wird die Verkehrsbehörde dem vorliegenden Antrag einer Firma entsprechen, die Anschlussstrecke zum GVZ mit einem Lang-LKW befahren zu können. „Der grundsätzliche Streit um den Einsatz von Giga-Linern in Deutschland sollte nicht auf dem Rücken einzelner Bremer Firmen ausgetragen werden. Für sie brauchen wir pragmatische Lösungen im Einzelfall“, betont Bürgermeister Jens Böhrnsen. „Wenn Unternehmen mit einen Standort außerhalb Bremens mit Giga-Linern über die Bremer Autobahn fahren können, so soll das auch für Unternehmen mit Sitz in Bremen möglich sein“, begründet Verkehrssenator Joachim Lohse die Entscheidung.

Im Übrigen bleibt es bei der grundsätzlichen Ablehnung des Feldversuchs und des flächendeckenden Einsatzes von Giga-Linern durch die Freie Hansestadt Bremen. „Die Straßennetz ist für Fahrzeuge dieser Größe nicht ausgelegt“, sagt Verkehrssenator Lohse.

Die Freie Hansestadt Bremen wird zudem der Verfassungsklage beitreten, den die Bundesländer Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein eingereicht haben. Der Bund hatte den Feldversuch ohne Beteiligung des Bundesrates beschlossen. „Der Bund hat die Länder von der Entscheidung ausgeschlossen, um den Feldversuch gegen den Willen der Länder durchdrücken zu können. Das fechten wir vor dem Verfassungsgericht an.“ so Bürgermeister Böhrnsen.

Selbst nachzulesen hier.